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Vorwort

Die Erzählungen von der Grimmigkeit und Brutalität der  Germanen haben alle Jahrhunderte bis in die Heutige überdauert. Ihr kriegerisches Können, ihre Tüchtigkeit, ihr Geschick als Schiffsbauer und Seefahrer sind legendär. Auch heute weiß kaum jemand von ihrem Handelsgeschick, Kunsthandwerk des Schmiedens, ihrer heldenhaften Dichtung und ihrer Leistungen im Ackerbau. Ihr handwerkliches Geschick im Umgang mit Gold und Edelsteinen ging oftmals in Ihrem Ruf als gnadenlose Krieger des Barbaren Volkes unter.


Wikingerzeit

Das goldene Zeitalter der Wikinger setze im achten Jahrhundert ein. Durch Klima Veränderungen und Fortschritt stiegen die Ernteerträge und damit die Lebensdauer der Menschen an, was dafür sorgte das die Wikinger sich aufmachten Neuland zu kultivieren.

Die Wikinger waren den meisten Völkern im Schiffsbau überlegen. Sie bauten für jede Art des Benutzens andere Schiffstypen, welches von großem Vorteil auf Heerzügen war. Die Wikinger erkundeten als erste das Nordmeer und den Nordatlantik; sie stießen über die großen Flüsse weit bis nach Russland vor und eröffneten Handelswege bis nach Persien und China. Sie verbanden durch Handel die arabische, asiatische, nordamerikanische und europäische Welt, wodurch ein Zeitalter von blühendem Wohlstand entstand.

 

Die Wikinger drangen mit ihren Drachenschiffen bis in die entlegensten und unbekanntesten Winkel der damaligen Zeit vor. Sie kamen über Island nach Grönland bis nach Nordamerika, wo sie sogar mit ihren Schiffen auf Flüssen Teile des Festlandes eroberten und Handel mit den Einheimischen betrieben, welches Fundstücke und Ausgrabungen von Siedlungen beweisen. Sie zogen um Spanien herum bis nach Nordafrika übers Mittelmeer, bis nach Jerusalem und dem Schwarzen Meer zum Byzantinischen Reich.

 

Die Wikinger waren im damaligen Byzanz wie die Germanen in Südeuropa sehr geschätzte und gefürchtete Krieger und wurden als so genannte Waräger Garde oftmals als Palast- und Hofwachen angeheuert. Die Landrouten der Germanen und Vikinger reichten von Frankreich, Spanien bis nach Nordafrika, Italien (welches mehr als ein Dutzend mal von germanischen und keltischen Stämmen überrannt und eingenommen wurde und für den Zerfall des römischen Imperiums verantwortlich waren), durchs Gebiet der Slawen und Balten über Kiew zurück nach Finnlands Steppe, über Russland zum Kaspischen Meer und den Aral See weiter nach Asien bis China, vom Schwarzen Meer bei Byzanz / Konstantinopel nach Jerusalem und Bagdad.

Der Glauben

Die Wikinger waren wie die stammesverwandten Germanen Heiden. Sie verehrten Gottheiten wie Odin, Frigg, Thor, Freya, Frey und Heimdall um nur einige zu nennen. Erst mit der Christianisierung wurden die Heiden zumeist mit Waffengewalt und Folter von ihren Herrschern, die sich davon eine Vergrößerung ihrer Macht erhofften zum Christentum (das eigentliche die Nächstenliebe Predigt ) gezwungen. Bei den germanischen Stämmen gab es nicht wie bei den Christen feste Messen und Predigten. Man bat die Götter um ihre Gunst zwar auch zu bestimmten Festen, aber im Alltag nur nach Bedarf an. Der Glaube dieser Heiden war jedoch meist stark und fest. Man benannte nur allzu oft Orte und Neugeborene nach ihnen.

Trotz der Christianisierung konnte der alte Glaube nie ganz vernichtet werden. Man findet ihn in alten Bräuchen wie das Verkleiden zum Karneval, das Verbrennen des Julblockes zu Weihnachten und Festen wie Ostern, Fastnacht, Erntedankfest und Julfest / Weihnachten wieder. Oftmals wurden christliche Feste wie Ostern und Weihnachten auf das Datum von heidnischen Festen gelegt. In alten Kirchen sieht man oftmals christliche und heidnische Symbole nebeneinander.

 

Die Nordmänner verehrten neben den Göttern noch andere Wesen wie zum Beispiel Elfen oder kraftvolle Naturplätze. Das Ritual der Anbetung fand im freien statt und wurde gelegentlich mit einem Festmahl und Opfergaben bedacht. In der Regel gab es keine heidnischen Tempel , zumindest ist nur von einem in der Nähe von Uppsala (Schweden) berichtet. Gelegentlich wurden Tieropfer gebracht, wobei der Schlächter des Tieres dieses an einem Pfosten vor dem Hause aufhing. Nur selten hingegen wurden Menschen geopfert , zumeist Verbrecher oder Sklaven.


Familie

Die Mädchen erlernten bei der Mutter Spinnen & Weben sowie Viehzucht & Ackerbau, während die Jungen mit dem Vater auf See fuhren um das Fischen oder im Wald die Jagd zu erlernen. Sie lernten den Umgang mit dem Vieh und dem Ackergerät, lernten Fleisch durch Rächern und Salzen haltbar zu machen.

 

Im Winter liefen die Kinder viel Schlittschuh und spielten auf dem Eis ein Spiel das dem heutigen Baseball ähnlich erscheint. Abends vor allem im Winter wenn die Nächte früh einsetzten erfreute man sich an Brettspielen. Oft wurde eine Art Dame gespielt, wo die Figuren aus Knochen geschnitzt wurden. Ein beliebtes und typisches Spiel der Wikinger war das -hnefatafl-, das äußerlich sehr dem Schach ähnelte, aber nach anderen Regeln verlief.

 

In einer Sippe, wozu auch Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen zählten, stand man sich bei Gefahren in Not treu zur Seite. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen mit anderen Sippen konnte man sich der Hilfe seiner Verwandten gewiss sein. Wenn im Streit jemand getötet wurde, kam es oftmals zu Blutfehden wenn die Familie des Ermordeten nicht bis zum Thing warten konnte, was zumeist eintraf. Diese Blutfehden konnten Jahrzehnte andauern.


Frauen

Über das Leben der Frauen jener Zeit lässt sich nicht viel berichten, da zu verschiedenen Zeiten und Regionen die Bräuche sehr unterschiedlich ausfielen. Im allgemeinen deutet jedoch alles darauf hin, das sie sehr geachtet wurden. Wer ein Mädchen umwarb und Versprechungen machte, achtete besser darauf dieses Mädchen zu ehelichen, da es sonst zur Blutrache kommen konnte. Kam es hingegen zu einer Scheidung so musste der Bräutigam die Mitgift zurück an das Familienhaus zahlen.

 

Die Wikingersagas erzählen von einer Treue der Frauen zu ihrem Gemahl, welche bis in den Tod hinaus geht. Es galt als Ehre, einem König, Jarl oder dem Gemahl in den Freitod zu folgen.

 

-Njalssaga -

 

Jung war ich mit Njal vermählt; gab ihm mein Wort, sein Schicksal zu teilen. Bei dieser Zeremonie, wurde eines der getreuen Mädchen gefragt welches freiwillig ihrem Herrn folgen möge um ihn auf seinem Wege zu begleiten. Fand sich eine getreue Frau, so wurde sie die letzten ihrer Tage geehrt und jeder Wunsch erfüllt. Es wurde viel gefeiert während dieser Tage und zum Abschluss ging die Frau in jedes Zelt der treuen Gefolgsleute des Herrn und schlief mit ihm worauf die Gefolgsleute zu der auserwählten Sprachen ; sag unserem Herrn ich habe es aus Liebe zu ihm getan. Darauf hin, legte sie sich zu ihrem Gemahl oder Herrn und wurde von der Dorfältesten mit einen Stich zwischen den Rippen ins Herz zu ihrem Herrn geschickt.

 

Ein arabischer Handeslmann der solch einem Zeremonie beiwohnte, beschrieb diesen Brauch als barbarisch. Die Beigaben in Frauengräbern, standen denen der Männer an Wert nicht zurück.


Kleidung

Die Wikinger legten alten Schriftstücken nach sehr viel Wert auf eine gepflegte Erscheinung. Die Frauen sponnen und webten für gewöhnlich die Kleidung der Familie selbst. Die Schafe, die sich eine Familie hielt, lieferte dafür die Wolle. Die Frauen trugen meist ein sogenanntes Damenhemd mit Schulterspangen und einen Halstuch.

Die Männer hingegen trugen einen eng anliegenden wollenen Wams und bauschige oder eher eng geschnittene Hosen. Oben drüber trugen die Wikinger meist Felle und schwere Wollumhänge sowie Mützen und Kopftücher gegen den rauen und kalten Wind.


Freie und Sklaven

Der größte Teil der wikingischen Bevölkerung bestand aus den sogenannten freien Bürgern und Sklaven. Allen Freien war es erlaubt am Thing teilzunehmen und Waffen zu tragen. Die Sklaven dagegen bildeten die niedrigste Schicht in der Gesellschaft der Germanen.

Die Freien hatten entweder selber Länderreien oder waren als Landarbeiter im Dienste eines Jarls. Die Sklaven hatten nahezu keine Rechte, und es konnte je nach belieben mit ihnen verfahren werden. Jedoch wurden zumeist die Tüchtigen und Ehrlichen von ihnen mit einem geringen Lohn bezahlt, worauf sie sich nach einigen Jahren freikaufen konnten.

 

Die Sklaven setzten sich aus Gefangenen von Raubzügen oder manchmal sogar aus einstmals freien Bürgern zusammen, die entweder alles durch ein Unglück verloren hatten oder vom Thing verurteilt wurden. Oftmals nahmen die Wikinger auf Ihren Heerzügen, christliche geistliche als Sklaven und erzielten hohe Lösegeld Forderungen.

 Jarls

Hauptheerführer waren die Jarls. Sie waren Landbesitzer und Krieger und waren diejenigen rauen, die die größten Raubzüge im neunten und zehnten Jahrhundert führten. Diese Jarls geboten über mächtige Streitkräfte, bis in späterer Zeit der König ihnen einen Großteil ihrer Macht entriss und damit das Land vereinte.

Siedler

Die ermanen waren nicht nur die gefürchteten Krieger aus dem Norden, sondern vor allem auch Siedler, Bauern und Handwerker. Hochseetüchtige Schiffe und die Beherrschung der Navigation erlaubten den Wikingern nicht nur die Küstenstreifen, sondern auch weiter entfernte Gebiete zu besiedeln. Die Wikinger fuhren zum Beispiel zu der Insel MAN und den Orkney - und Shetland Inseln, wo sie sich in das dort ansässige Volk der Pikten integrierten.

 

Im Jahre 880 machten sie die Nordmänner nach Island auf und in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts besiedelten die Wikinger bereits weite Teile von England, Irland und Schottland. Im Jahre 980 besiedelten die Viks Grönland und 985 erreichten sie zum wahrscheinlich ersten Mal sogar Nordamerika. Um 1000 entstand in der Gegend von Lànse aux Meadows im norden Neufundlands die Siedlung des Leif Eriksson.


Haithabu

Die meisten Wikinger lebten in kleineren Dorfgemeinschaften oder auf einsamen Höfen. Mit dem Einsetzen des großflächigen Handels, wuchsen bedeutende Handelsplätze heran. Eine der größten und reichsten dieser Städte war Haithabu bei Schleswig, was damals zeitweise zu Dänemark gehörte.

Der neue Umschlagplatz an der Halbinsel Jütlands, war einer der wichtigsten Knotenpunkte für die Handelswege zwischen Nord- ,Ostsee und Westeuropa. Durch seine günstige Lage entwickelte sich Haithabu sehr schnell zur größten skandinavischen Stadt in jener Zeit. Die etwa 10.000 Einwohner haben meist ihren Lebensunterhalt mit dem Handel von Kunstgeschmeide, Handwerkszeug und Ackerbau bestritten.

 

Von West nach Ost durchzog ein künstlich begradigter Bach das Stadtzentrum. In der Stadt hatte man im Winkel zum Wasserlauf gerade, parallele Straßen aus hölzernen Planken angelegt. Die Häuser hatten im durchschnitt ein Maß von circa 6 mal 15 Metern, hatten ein eigenes Bad ( vermutlich eine Art Saunabad) und eine Werkstatt. Die Verteidigungsstruktur der Stadt bestand aus einem fast zehn Meter hohem Halbkreiswall, der sich ans berühmte Danewerk anschloß. Die Stadt hatte 3 Tore nach Süden, Westen und Norden.

 

Im Jahre 1066 wurde Haithabu von einem nordischen Slawenheer geplündert, abgebrannt und Schleswig übernahm die Funktion Haithabus als neuen Handelspunkt im Norden.

 
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